Beitrag von Johannes bei Living & Construction

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Der perfekte Anstrich: Das sollten Sie über das Ausmalen wissen

Fragen rund ums Ausmalen: Selbermachen oder machen lassen? Und vor allem: Welche der unzähligen Farben am Markt nehmen? Inwiefern können Farben luftreinigend sein? Wir haben die Antworten.

Text von Piotr Dobrowolski, freier Redakteur

Das Ausmalen: Viele haben sich an dieser Aufgabe versucht, nicht wenige sind kläglich gescheitert. Spätestens wenn einem trotz Grundierung und vermeintlich fachmännisch angebrachtem Gitternetz beim Streichen die ganze Altbaudecke entgegenkommt, stellt sich die Frage, ob ein Fachmann nicht doch die bessere Lösung gewesen wäre. Und dann dieses Abkleben der Bodenleisten – so richtig exakt kriegt man das auch nie hin.

Johannes Hirschmugl, Junior-Chef des niederösterreichischen Naturbaustoff-Spezialisten Hirschmugl, kennt solche Erzählungen. Dass Selber-Macher beim Ausmalen automatisch zu schlechteren Ergebnissen kommen als Profis, würde er dennoch nicht vorbehaltlos unterschreiben: „Klar, Profis haben mehr Erfahrungen, kennen ihr Material perfekt, wissen, welche Technik sie wann am besten einsetzen. Schließlich machen sie den ganzen Arbeitstag nichts anderes, als auszumalen. Andererseits gibt es aber Hobbymaler, die mit einer Akribie und Hingabe arbeiten, die sich viele Unternehmen zeitlich gar nicht leisten könnten.“

© Canva

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Die Wahl der richtigen Farbe ist essentiell.

Farben und Wohnklima

Doch egal, ob Spezialist oder nicht: Ein zentraler Punkt, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, sei die Wahl der richtigen Farben, sagt Hirschmugl. Verarbeitungsfreundlichkeit ist dabei das eine wichtige Kriterium, der Einfluss der Farbe auf das Wohnklima das andere.

„Geht es um Verarbeitung, sind Naturfarben aus meiner Sicht die sicherste Variante und zugleich eine sehr gesunde Wahl“, erklärt der Baustoff-Spezialist. Er rät aber dazu, besondere Aufmerksamkeit auf die Zusammensetzung der Farbe zu richten. „Achten Sie auf die Inhaltsstoffe. Wenn Sie dabei Komponenten entdecken, die bei Ihnen zu Allergien führen können oder die erhöhten Anteile an chemischen Zusatzstoffen beinhalten, wäre es besser ein passenderes Produkt zu wählen. Gute Anbieter geben daher immer Auskunft über die exakte Zusammensetzung ihrer Farben.“

Altbewährte Alternativen

Immer öfter nachgefragt werden inzwischen aber auch wieder Kalkfarben. Neben einer emotionalen Komponente, der Anmutung von gutem, altem, naturnahem Leben, spricht auch ein handfestes wohnökologisches Argument für sie: Kalk nimmt nicht nur rasch Feuchtigkeit auf und gibt sie in der Folge sukzessive wieder an die Luft ab, was vor allem in Schlafräumen eine gefragte Eigenschaft ist, Kalk wirkt bis zu einem gewissen Grad sogar luftreinigend. „Wer Kalkfarben verwenden will, sollte allerdings für einen gut saugenden Untergrund sorgen, sonst kann es passieren, dass der Abrieb zu stark ist“, empfiehlt Johannes Hirschmugl.

Noch effektiver in der Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, die Raumtemperatur zu regulieren und Schadstoffe bzw. Gerüche zu filtern, sind Lehmfarben – ein seit Jahrhunderter verwendeter Stoff, der im 21. Jahrhundert ein bemerkenswertes Revival erlebt. Entsprechende Lehmgrundierungen sorgen dabei dafür, dass die Farbe auch auf Neubauwänden oder in anderen schwierigen Situationen gut haftet. Dass Lehmfarbe nur auf einigen wenigen Untergründen angebracht werden kann, darf daher getrost ins Reich der Märchen verwiesen werden.

Quelle: https://www.livingandconstruction.at/de-at/bauen1/der-perfekte-anstrich.html

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